Wir nehmen es vorweg: Das Kunstjahr 2017 war solide und stabil. Und das, obwohl nach einer kleinen Konsolidierung im Jahr 2016 bereits die Unkenrufe vom Einbruch am Kunstmarkt ertönten. In der Tat fehlte es dem Markt zum Anfang des Jahres noch an Orientierung. Doch gab es am Jahresende 2017 ein Feuerwerk an Rekorden, die natürlich neben der medialen Brachialgewalt von Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“ kaum beachtet wurden.
Blenden wir diese also aus.
Auch im Jahr 2017 setzten sich die globalen Trends im Kunstmarkt fort:
- Wir sehen im Hochpreissegment einen echten Verkäufermarkt
- Die Nachfrage nach Werken hoher Qualität ist ungebrochen
- In diesem Markt ist die Herausforderung Werke in Top Qualität zu finden, da viele Eigentümer nicht verkaufen wollen
- Auktionsumsätze sind der Gradmesser des Marktes und die großen Auktionshäuser konnten ihre Verkaufszahlen im Vergleich zu 2016 erheblich steigern
- Toplose werden in den USA verkauft
- Topverkäufe laufen meist an Deutschland vorbei, sicherlich auch aufgrund des Kulturgutschutzgesetzes
- Frankreich als Kunstmarktplatz erlebt eine Renaissance
Wie geht es in 2018 weiter? Solange in den Ländern mit der kaufkräftigen Klientel kein massiver wirtschaftlicher Einbruch zu verzeichnen ist, sehen wir aktuell nicht, warum negative Impulse den Kunstmarkt nachhaltig schwächen sollten. Diese wirken sich ohnehin in geringerem Maß auf das Hochpreissegment aus, da Kunst gerade in Krisen als Fluchtwährung fungiert.
Es fehlen andere attraktive Anlagemöglichkeiten, viel Kapital fließt in den Kunstmarkt
Luxus und Vermögensbildung verschmelzen sowieso immer mehr und der massiven Nachfrage steht ein immer begrenzteres Angebot gegenüber.